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Stellenanzeigen: Worauf muss ich achten?

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Stellenanzeigen

Stellenanzeigen by Sandra Thiele, Fotolia.com

Wer auf der Suche nach einem neuen Job ist, sucht in der Regel zuerst in offenen Stellenanzeigen nach einer neuen Arbeitsstelle. Dabei fällt auf: Vielle Stellenangebote sind mit merkwürdigen Jobbezeichnungen versehen. Außerdem beinhalten einige Anforderungen an den Bewerber Merkmale, die erst auf den zweiten Blick klar werden. Erfahren Sie hier, worauf Sie bei einer Stellenanzeige besonders achten müssen.


Welchen formalen Aufbau hat die Stellenanzeige?


In der Regel stehen am Anfang des Stellenangebots alle wichtigen Daten zu dem Unternehmen wie Name, Adresse, Branche. Wenn Sie Glück haben, erhalten Sie hier auch einen Hinweis zu dem Personalverantwortlichen, den Sie dann persönlich adressieren können. Außerdem wird hier noch vermerkt, ob sich das Unternehmen die klassische Bewerbungsmappe wünscht oder eher Online-Bewerbungen bevorzugt. Nun folgt das Bewerberprofil. Hier wird zuerst beschrieben, welche Arbeitsbereiche auf den potenziellen Kandidaten zukommen. Darauf folgen die Anforderungen an den Bewerber. Aus diesen beiden Formalien lassen sich schon einige Besonderheiten des Unternehmens ablesen. Schließlich werden Sie noch gebeten, den frühestmöglichen Eintrittstermin sowie ihre Gehaltsvorstellung anzugeben. Ein gutes Unternehmen zeichnet sich dadurch aus, dass es hier auch aufführt, was es dem Bewerber bieten kann.

 

Erwünscht oder vorausgesetzt? Verschiedene Soll-Kriterien der Anzeige


Bei den Anforderungen an den Bewerber unterscheidet man in der Stellenanzeige zwischen zwingend erforderlichen Voraussetzungen und erwünschten Qualifikationen. Zu den Muss-Kriterien gehört meist die Fachkenntnis. Wünschenswert, also keine wirkliche Bedingung für den Job sind meist spezielle Qualifikationen, wie das Beherrschen einer Programmiersprache für einen Job, der nicht auf IT-Qualifikationen ausgerichtet ist. Als Faustregel gilt: Die wichtigsten und damit auch unabdingbaren Voraussetzungen werden oben gelistet. Weiter unten stehen dann die Erfahrungen und Qualifikationen, die zu den Kann-Kriterien gehören.


Was bedeutet eigentlich „Key Account Manager“?


Englische Berufsbezeichnungen werden derzeit in Stellenanzeigen inflationär verwendet. Damit wollen sich viele Unternehmen weltgewandt und modern präsentieren. Für den Bewerber stellt dies aber ein großes Hindernis dar. Wissen Sie, was mit „Key Account Manager“ gemeint ist? Hierbei handelt es sich um einen Vertriebsmitarbeiter, der Großkunden des Unternehmens betreut. Weitere häufig genannte Berufsbezeichnungen und ihre Entsprechungen sind:



Was sagt eine Stellenanzeige über das Unternehmen aus?


Eine Stellenanzeige verrät manchmal viel mehr über das Unternehmen und sein dort herrschendes Betriebsklima, als beabsichtigt wurde. Steht hier beispielsweise in einer Stellenanzeige für einen Vertriebsmitarbeiter, er solle jung und dynamisch sein und den festen Willen zum Erfolg mitbringen, wird dieser Kandidat sicherlich auf Provisionsbasis eingestellt. Junge und dynamische Teams diskriminieren darüber hinaus auch ältere Bewerber. Sie sollen selbstständig arbeiten? Dann fehlen in der Regel klare Arbeitsanweisungen. Außergewöhnlicher Einsatz wird mit Überstunden und Zeitdruck gezeigt. Startups kennzeichnen sich häufig durch „flache Hierarchien“. Das bedeutet zwar mehr Freiheit für den Arbeitnehmer, es fühlt sich aber auch keiner verantwortlich.


Ein Unternehmen sucht ein Organisationstalent? Dann werden Sie sicherlich mit dem Archivieren von Unterlagen betraut. Besonders vorsichtig sollten Sie auch bei der Phrase leistungsgerechte bzw. angemessene Vergütung sein. Häufig zahlen Unternehmen, die diese Worthülse in das Stellenangebot schreiben, weitaus weniger, als es im Branchendurchschnitt üblich ist. Auch wenn statt „guter Arbeitsatmosphäre“ „angenehmes Betriebsklima“ verwendet wird, sollten Sie hellhörig werden. Meist handelt es sich hier um eine wohlwollende Umschreibung eines stressigen Arbeitsplatzes, an dem es häufig zu Konflikten zwischen den Mitarbeitern kommt. Ein dynamisches Arbeitsumfeld weist dagegen auf eine hohe Fluktuation innerhalb des Unternehmens hin.


Steht in dem Stellenangebot dagegen, dass sie hier einen engen Kundenkontakt haben werden, können Sie davon ausgehen, dass Sie die meiste Zeit im Call-Center verbringen oder per Telefonmarketing Kaltaquise betreiben. Wenn Sie in einem Stellenangebot mit hohlen Phrasen wie „Sie müssen belastbar, dynamisch und kommunikativ sein“ bombardiert werden, sollten Sie beim Unternehmen nachfragen, was das genau bedeutet und auf welchen Aufgabenbereich sich diese Anforderungen beziehen. Denn nur so können Sie auch eine passende Bewerbung schreiben.


Woran erkenne ich unseriöse Stellenangebote?


An einigen Formulierungen und Formalien lassen sich auch Stellenangebote erkennen, die für ein unseriöses Unternehmen werben. Nehmen Sie von einer Bewerbung Abstand, wenn in der Stelleanzeige lediglich eine Telefonnummer angegeben ist. Auch wenn keinerlei Vorkenntnisse und berufliche Erfahrungen gefragt sind, sollten Sie misstrauisch werden. Im schlimmsten Fall gelangen Sie so in eine Drückerkolonne oder finden sich in einem deutlich unterbezahlten Job wieder. Wer für nebenberufliche Tätigkeiten 500 Euro und mehr pro Woche anbietet, führt meist auch nichts Gutes im Schilde. Auch wer 15 Euro für eine Stunde Kugelschreiber zusammenschrauben bietet, ist unseriös. In den meisten Fällen müssen Sie dem Unternehmen im Vorfeld Geld für das Material zahlen. Auf den fein säuberlich zusammengesetzten Kugelschreibern bleiben Sie dagegen sitzen.


Die Stellenanzeige klingt sehr anspruchsvoll. Soll ich mich trotzdem bewerben?


In dem Stellenangebot werden einige Anforderungen an Sie gestellt, die Sie (noch) nicht erfüllen? Machen Sie sich darüber keine Gedanken und bewerben Sie sich trotzdem auf die Stelle. Der Grund: Die meisten Unternehmen formulieren ihre Stellenanzeigen bewusst anspruchsvoll, um minderqualifizierte Bewerber sofort auszuschließen. Wenn Sie die Erwartungen zu mindestens 75 Prozent erfüllen, sollten Sie sich bewerben. Wenn Sie allerdings auf die oben genannten Phrasen treffen, sollten Sie von einer Bewerbung absehen bzw. sind vorbereitet, wenn sich das Unternehmen, das sich in dem Stellenangebot aufbläst, als Luftnummer entpuppt.

den 13/02/2015

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