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Expertentipp: Existenzgründung statt Jobsuche

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Torsten Montag

Torsten Montag

Wer vergeblich einen Job sucht, muss sich nicht unbedingt mit der Arbeitslosigkeit abfinden. Mit einem tragfähigen Konzept und dem entsprechenden Willen zum Erfolg kann eine Existenzgründung heute der Schritt in ein neues Leben sein. Wichtig ist eine gute Vorbereitung im Vorfeld. Je besser man sich vorher informiert, umso geringer ist die Gefahr, mit der Existenzgründung (http://www.gruenderlexikon.de/magazin/unternehmensgrundungen-sind-der-motor-der-wirtschaft) zu scheitern.


Freiberufler oder Gewerbetreibender?


Die Frage, ob die Selbstständigkeit im Rahmen einer freiberuflichen Tätigkeit oder als Gewerbe gestartet wird, stellt sich vor allem den Existenzgründern, die eine Dienstleistung anbieten oder sonstige nicht materielle Leistungen erbringen. Nach Paragraph 18 des Einkommenssteuergesetzes fallen unter die sogenannten freien Berufe alle selbstständig ausgeübten erzieherischen, künstlerischen, schriftstellerischen, unterrichtenden und wissenschaftlichen Tätigkeiten. Weiterhin gibt es den freien Berufen „ähnliche“ Tätigkeiten, für die jeweils im Einzelfall entschieden wird, ob es sich um eine gewerbliche oder um eine freiberufliche Tätigkeit handelt. Eine akademische Ausbildung muss nicht unbedingt vorhanden sein. Wenn eine selbstständige Tätigkeit sowohl Merkmale der freien als auch der gewerblichen Berufe aufweist, dann zählt sie dann zu den freien Berufen, wenn die schöpferische Arbeit im Vordergrund steht.


Da es in Bezug auf die steuerliche Behandlung durch die Finanzämter Unterschiede zwischen Freiberuflern und Gewerbetreibenden gibt, sollte die Frage der Zuordnung so bald wie möglich im Rahmen einer steuerlichen Beratung geklärt werden. Helfen kann hier der Gründungsberater, auch Unternehmens- oder Steuerberater kennen sich in der Regel mit den Richtlinien aus. Im Zweifelsfall hilft auch eine Anfrage beim zuständigen Finanzamt, die am besten schriftlich gestellt werden sollte.


Was ist bei einer Gründung unbedingt zu beachten?


Je besser eine Gründung vorbereitet ist, umso reibungsloser läuft sie an. Viele Fehler werden dabei bereits in steuerlicher Hinsicht gemacht. Dies kann später, wenn die ersten Zahlungen ans Finanzamt anstehen, jede Menge Ärger bedeuten und sogar zum Scheitern der Existenzgründung führen:


  • Informieren Sie sich vorab über alle steuerlichen Belange. Wer in Sachen Buchführung unbedarft ist, sollte sich entsprechendes Wissen aneignen, zum Beispiel bei einem Buchführungskurs der Volkshochschulen oder im Rahmen eines Existenzgründerseminars.
  • Wichtig ist auch die Wahl der Unternehmensform. Je nachdem, welche Art von Unternehmen gegründet werden soll und wie die Grundvoraussetzungen sind, bieten sich die unterschiedlichen Rechtsformen an. Die Art der Rechtsform wiederum hat Auswirkungen auf die steuerlichen Belange.
  • Liquidität gehört zu den Schlüsselparametern im erfolgreichen Unternehmen. Dies bringt Existenzgründer häufig dazu, die steuerlichen Rücklagen zu vernachlässigen, bzw. die fälligen Steuervorauszahlungen nicht entsprechend rechnerisch anzusetzen. Kommt es dadurch zu hohen Steuernachzahlungen, die wiederum nicht fristgerecht geleistet werden können, ist der Bestand des Unternehmens gefährdet. Auch die Umsatzsteuer wird häufig nicht berücksichtigt, bzw. wird die Kleinunternehmerregelung, bei der Leistungen umsatzsteuerfrei erbracht werden dürfen, nicht richtig umgesetzt.
  • Für einige Berufe muss der Existenzgründer bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Im Vorfeld ist zu klären, welche Genehmigungen und Zulassungen vorliegen müssen, damit das Unternehmen gegründet werden darf.

Die größten Fehler bei der Existenzgründung


Oft wird die Tragweite einer Gründung unterschätzt und so geschehen entscheidende Fehler, die die Neugründung gefährden oder sogar zu Fall bringen. Einer davon ist das Fehlen eines klaren Gründungskonzeptes. Wer keine klaren Ziele hat, der führt sich leicht selbst in die Irre, ein klares Unternehmenskonzept und ein hieb- und stichfester Businessplan sind deshalb das A und O einer erfolgreichen Gründung.


  • Häufig wird der Finanzierungsbedarf unterschätzt, weil nicht alle gründungsrelevanten Kosten einberechnet werden. Ein realistischer Finanzierungsplan muss auch die Kosten für die eigene Lebensführung und die privaten und geschäftlichen Rücklagen enthalten. Wird der Umsatz in den ersten Gründungsmonaten überschätzt, kommt es schnell zu Liquiditätsproblemen.
  • Nicht nur die berufliche Qualifikation, auch die Soft Skills und die eigene Disziplin entscheiden über eine erfolgreiche Existenzgründung. Sind Sie ein Unternehmertyp? Diese Frage sollten Sie sich vor der Gründung ehrlich beantworten.
  • Wenn die Marktanalyse fehlt, kommt es häufig zu Fehleinschätzungen in Bezug auf den Erfolg des Unternehmens. Gibt es einen Bedarf für das angebotene Produkt, ist es möglich die Zielgruppe anzusprechen? Wie viel Konkurrenz gibt es in Bezug auf das geplante Angebot, welches Alleinstellungsmerkmal ist nötig, um mit dem Unternehmen zu bestehen?
  • Ausgaben und Einsparungen an der falschen Stelle können ebenfalls zu enormen Problemen führen. Soviel ausgeben wie nötig und so viel einsparen wie möglich, muss die Devise heißen. Gerade am Anfang, wenn der Umsatz erst anläuft, sollten die Kosten so gering wie möglich gehalten werden, das betrifft unter anderem auch die Einstellung von Mitarbeitern. Falsch wäre es jedoch an so wichtigen Dingen wie zum Beispiel der Werbung oder einer professionellen Rechts- und Gründungsberatung zu sparen.

Wer eine Existenzgründung plant, hat in der heutigen Geschäftswelt gute Chancen. Ständig öffnen sich neue Märkte, die Möglichkeiten sind so unbegrenzt wie nie zuvor. Soll die Existenzgründung erfolgreich sein und ein dauerhaft bestehendes Unternehmen geschaffen werden, muss die Gründung jedoch auf sicheren Füssen stehen. Eine gute Vorbereitung und eine hohe Absicherung sind unabdingbar, dennoch sollten sich Neugründer ihren Pioniergeist erhalten und nicht die Lust daran verlieren, Neues auszuprobieren.


Über den Autor Torsten Montag


Als Dipl. Betriebswirt und SEO-Experte schreibt Torsten Montag zum Thema Betriebswirtschaft, Onlinemarketing und Existenzgründung. Er ist Chefredakteur und Websitebetreiber des Gründerlexikon (www.gruenderlexikon.de) sowie des Lexikon der Betriebsausgaben (www.betriebsausgabe.de). Seine Vita: "Ich kenne mich im Bereich Webmarketing aus und weiß, wie man im Netz Geld verdient und wie nicht."

den 25/06/2013

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