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Tipps zum Umgang mit (un-)sympathischen Kollegen

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Berufsorientierung, Berufstest, Jobtest

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Viele verbringen die meiste Zeit des Tages mit Kollegen. Mit manchen verbinden einen freundschaftliche Gefühle, mit anderen hat man öfter Ärger. Wir geben Ihnen Tipps für einen passenden Umgang mit den Kollegen und für ein gutes Betriebsklima...

Im Berufsalltag hat man täglich mit Kolleginnen und Kollegen zu tun. Mit manchen versteht man sich gut, mit anderen weniger gut. Dies ist in fast allen Unternehmen der Fall. Doch welche verschiedene „Kollegentypen“ gibt es und wie geht man am besten mit ihnen um?

Es gibt verschiedene Typen von Kollegen, aber alle lassen sich nicht pauschal über einen Kamm scheren. Jeder kann einmal eine Phase haben, in der er eher schlecht aufgelegt ist. Aus dem stets netten und hilfsbereiten Mitarbeiter aus der Buchhaltung kann dann plötzlich ein jähzorniger Choleriker werden. Meistens allerdings können Sie Ihre Kollegen in die folgenden Raster einstufen und daran erkennen, wie Sie am besten mit dem jeweiligen Typ umgehen können. Wer besonders viele der charaktertypischen  Merkmale aufweist, der kommt dem entsprechenden Typ recht nahe....


Freundschaft

Oft hegt man freundschaftliche Gefühle zu Kollegen, doch was ist der Unterschied zwischen einem Freund und einem guten Kollegen? Manchmal gehen freundschaftliche und kollegiale Gefühle ineinander über, aber echte Freunde verbindet mehr, als nur ein gemeinsamer Arbeitsplatz. Eine Langzeitstudie ergab, dass Freundschaftsbildung ein äußerst komplexer Prozess ist, der von vielen internen und externen Faktoren abhängt. Einige davon sind gemeinsame Interessen, Ähnlichkeiten, Einstellungen, Werte, Alter et cetera. Gerade in Notlagen zeigt sich oft wahre Freundschaft. Nicht umsonst warnt ein altes Sprichwort: “Freunde in der Not gehen zehn auf einen Lot“ vor falschen Freunden. Im christlichen Sinn hingegen ist Freundschaft in ihrem Wesen nicht nur eine Gemütsregung, sondern eine gemeinschaftliche Verbundenheit. Sie entspricht nicht nur einem einseitigen Wohlwollen, sondern einem lebendigen Miteinander.

Wie geht man mit schwierigen Kollegen um?


Kollegen lassen sich oft schwer einordnen. Man empfindet oft durchaus freundschaftliche und kameradschaftliche Gefühle. Viele Mitarbeiter treffen sich auch (zum Beispiel monatlich) zu regelmäßigen „After-work-parties“, um den Tag gemeinsam ausklingen zu lassen. Allerdings wird es immer wieder Kollegen geben, die einem weniger sympathisch sind. Dennoch muss man in vielen Berufen, beziehungsweise bei vielen Projekten, im Team arbeiten.

Angenommen eine Firma möchte sich auf einer Messe präsentieren, dann dürfen die Repräsentanten nicht schweigen, sondern müssen sich mit den Interessenten unterhalten. Zudem repräsentieren sie die Firma in der Öffentlichkeit.  Doch wie geht man mit derart problematischen Kollegen um? Hierzu muss man sich zunächst mit dessen Charakter auseinander setzen.


Der Besserwisser

Oft ist der Besserwisser bereits länger in der Firma angestellt und kann es nicht lassen, dass er anderen stets mit klugen Ratschlägen zur Seite steht. Gerne mischt er sich überall ein und kommentiert das Geschehen. Die Zuhörer wirken oft frustriert, da nach Ansicht des Besserwissers all ihre Bemühungen ohnehin sinnlos sind. Der Besserwisser weiß eben alles besser. Immer! Egal was man sagt. Der Besserwisser will nicht nur immer das letzte Wort haben, sondern er möchte auch immer Recht haben. „Ich hab es ja gleich gesagt!“, ist von ihm auffallend oft zu hören.


Provokante Charaktere

Meistens möchten solche Mitarbeiter anders sein. Zumindest anders als die anderen. Dies unterstreicht der Provokateur oft durch Kleidung, Einstellung, Auftreten, Ansichten und seine Gesamtpersönlichkeit. Regeln werden gerne ignoriert. (Insbesondere jene Regeln, die von den anderen Kollegen strikt eingehalten werden. Dadurch erregt er zusätzliche Aufmerksamkeit.) Zustimmung ist eher ein Fremdwort für ihn. Eines seiner Vorlieben ist das Widersprechen als solches. Gerne widerspricht er Kollegen, sei es im Sport, in der Politik oder beruflichen Themen. Oft unterstreicht Unpünktlichkeit seine Provokationen zusätzlich. Provokationen haben aber ebenfalls viele verschiedene Gesichter.


Der „Poser“

Der „Poser“ setzt sich gerne gekonnt in Szene. Dabei lässt er keine Gelegenheit aus, sich vorteilhaft zu präsentieren. Meist fällt er durch ein sehr gepflegtes Erscheinungsbild auf. Er ist in der Regel „mehr Schein als sein“. Oft redet er viel, ohne etwas Konkretes zu sagen. Er bleibt gerne unverfänglich. Dennoch beeindruckt er sein Publikum durch gekonnte Reden, Vorträge und Gespräche. Allein seine Anwesenheit entgeht keinem der Anwesenden.


Der Intrigant

Intriganten gibt es immer und überall. Es sind meist jede Kollegen, die die Karriereleiter erklimmen möchten und sich dafür mit fremden Lorbeeren schmücken, Wissen für sich behalten und sich nach außen übertrieben freundlich präsentieren. Mobbingaktionen werden von ihnen gerne gestartet und geschürt. Sie sind mit besonderer Vorsicht zu genießen.


Der Gnadenlose

Der Gnadenlose geht im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen. Mitleid kennt er nicht. Von Philosophen der Zeitgeschichte, wie zum Beispiel Gotthold Ephraim Lessing (Zitat: „Der mitleidigste Mensch ist der beste Mensch“) lässt er sich nichts sagen. Allenfalls hält er sich an das Motto: „...jeder Angriff, der einen Mann nicht umwirft, stärkt ihn...“ von Arthur Schopenhauer. Mental stark ist er ebenfalls. Er wird auch gerne laut. Seine Stimmbänder sind in der Regel kräftig. Meist übertönt er allein durch seine kräftige Stimme Zweifler und Bedenkenträger leicht. Bereits aus diesem Grund hat er oft auch das letzte Wort.


Der Jammerer

Jammerern kann man ohnehin nie etwas recht machen. Sie haben gegen alles Bedenken. Vieles braucht man gar nicht erst zu beginnen, da es seines Erachtens ohnehin unnütz sei. „Vielleicht“, „aber“ und „besser nicht“ sind seine Stammvokabeln. Sätze wie „...man kann ja nie wissen...“, „...ich hab ja gleich davor gewarnt, aber auf mich hört ja keiner...“ oder „...früher war alles besser...“ runden sein Profil ab.



Umgang mit Kollegen


Fraglich ist, wie man am besten mit den verschiedenen Kollegentypen umgeht. Eines steht jedoch fest: Menschen lassen sich nicht von einem Tag auf den anderen ändern. Änderungsversuche sind auch nicht unbedingt empfehlenswert. Man sollte versuchen, die Kollegen so zu akzeptieren, wie sie eben sind. Allerdings gibt es einige Punkte, die schlichtweg unakzeptabel sind. Dazu könnte zum Beispiel Pünktlichkeit zählen. Schließlich warten Flugzeuge mit dem Start auch nicht, bis der Kollege endlich eingecheckt ist. Ansonsten sind nachfolgende Tipps meist ganz hilfreich.


Wie arbeitet man mit den verschiedenen Kollegentypen am besten zusammen?


Seine Kollegen kann man sich meist nicht aussuchen. Dennoch ist in vielen Firmen Teamarbeit angesagt. Manche Projekte sind auch nur in Teamarbeit lösbar, da viele verschiedene Bereiche (Planung, Logistik, Vertrieb, Kundenaquise et cetera) manchmal untrennbar miteinander verbunden sind. In jedem Team gibt es Besserwisser, „Poser“, Provokateure und sonstige Problemfälle. Wenn man bestimmte Umstände beachtet, dann ist eine effektive Zusammenarbeit durchaus möglich.


Wie behandelt man Besserwisser?

Vielleicht dankt man ihm zunächst für seine interessanten Anregungen. Dadurch fühlt er sich bestätigt. Ein Lob (aber nur an passender Stelle!) wirkt ebenfalls wahre Wunder. Dann sollte man sich wieder dem eigentlichen Thema widmen. Im Idealfall klappt es im Laufe der Zeit mit der Zusammenarbeit. Voraussetzung jedoch ist, dass er von der fachlichen Kompetenz des Kollegen überzeugt ist.


Wie bietet man „Posern“ Paroli?

Problematisch ist, dass „Poser“ gerne fremde Ideen aufgreifen und als eigene verkaufen. Damit setzen sie sich gekonnt in Szene. Vorsichtshalber sollte man ihnen keine wirklich wichtigen Ideen anvertrauen. Zudem stellt ein „Poser“ gerne Behauptungen auf, die er als Tatsachen verkauft. Durch hartnäckiges, konsequentes Nachfragen werden angebliche Tatsachen aber schnell entlarvt. Wenn ein „Poser“ zum Beispiel behauptet: „...wir wollen uns nicht an dem Projekt XY beteiligen...“, dann bringt oftmals bereits ein einfaches „...wer ist wir?“ kunstvoll aufgebaute „Legenden“ schnell wie ein Kartenhäuschen zum Einsturz. Der „Poser“ ist dann ebenfalls gestürzt.


Darf man Provokateure provozieren?

Eine typische Eigenschaft jener Kollegengruppe ist es, ständig zu widersprechen. Egal welche Meinung man hat – er lehnt sie ab. Schließlich will er das letzte Wort haben. Deshalb sollte man aber keinesfalls aufgeben. Entweder man bringt die sachlich stärkeren Argumente vor und begründet sie schlüssig, oder geht einen anderen Weg. Dieser ist aber nicht ganz ohne Risiko und auch nicht immer empfehlenswert.

Der Trick ist, dass man sich der Meinung des Provokateurs angeblich („....das sehe ich auch so wie der Kollege P...“) anschließt. Dann greift man aber ganz gezielt die schwächsten Argumente, die für seinen Lösungsvorschlag sprechen, auf und trägt sie so vor, als ob dies immens wichtig und wertvoll sei. Wenn es zur Abstimmung kommt, dann hat man nach außen zwar verloren, aber innerlich gewonnen, da das angestrebte Ziel erreicht wurde. Dies ist aber nicht ganz risikolos. Falls man sich der Meinung des Provokateurs anschließt, hat man vielleicht zwar gewonnen, aber insgeheim doch verloren.


Intrigen gegen Intriganten

Gerüchte machen neugierig. Der Intrigant erregt auch dadurch Aufmerksamkeit, dass er etwas weiß, das die anderen (noch) nicht wissen. Doch so viele Neuigkeiten gibt es auch nicht permanent. Daher hilft der Intrigant mit selbst erfundenen Gerüchten gerne nach. Genau dies ist aber auch ein Schwachpunkt. Wer dem vermeintlichen Intriganten eine selbst erfundene Geschichte anvertraut mit der Bitte, diese für sich zu behalten, der weiß schnell Bescheid, ob er geplaudert hat.
 
Wenn nämlich in der ganzen Firma ein entsprechendes Gerücht (z.B. „X wandert aus nach Australien...“) kursiert, dann kann es nur von ihm stammen. Spätestens dann ist dessen Tarnung aufgeflogen. Die „undichte Stelle“ ist aufgedeckt. Wirklich wichtige Dinge sollte man derartigen Personen künftig besser nicht mehr anvertrauen.


Den Brüller aus der Ruhe bringen

Mit diesem Zeitgenossen braucht man keine „Gnade vor Recht“ walten zu lassen. Viele lassen sich bereits durch die laute und kräftige Stimme einschüchtern. Manche möchten einem Konflikt aus dem Wege gehen und geben ihm deshalb immer Recht. Doch merkwürdigerweise hält er oft insgeheim von jenen Leuten, die es wagen, ihm zu widersprechen, mehr, als von jenen, die zu allem „ja“ sagen. Es gibt aber auch hier kein Patentrezept. Allerdings sollte man zeigen, dass man sich nicht einschüchtern lässt.

Entweder laut kontern, oder übertrieben ruhig und sachlich („...offensichtlich sind Sie anderer Ansicht. Wie lautet Ihr Lösungsvorschlag?“) argumentieren. Kaum etwas bringt den Brüller mehr aus der Ruhe, als wenn der Gesprächspartner unbeeindruckt bleibt.


Jammerer ignorieren

Der Jammerer jammert permanent. Die ist nicht gerade motivierend für die Kollegen. Natürlich sieht er durchaus manchmal Probleme, die andere übersehen haben, aber sonst sieht er stets alles pessimistisch. Dadurch läuft er auch Gefahr, nicht ernst genommen zu werden. Eine Möglichkeit, mit einem derartigen Kollegen zu arbeitet besteht darin, ihn zu ignorieren. Notfalls sollte man ihn möglichst nicht in neue Projekte mit einbeziehen. Allerdings sollte man seine Einwendungen insgeheim überdenken - vielleicht sind seine Bedenken in manchen Bereichen ja doch berechtigt?


Fazit


Freundschaften am Arbeitsplatz sind durchaus erstrebenswert. Das Betriebsklima verbessert sich erheblich. Die Produktivität und Effektivität steigt immens. Wer jedoch beruflich viel mit Kollegen zu tun hat, der kommt sich meist auch auf privater Ebene näher. Es gibt fast immer ein Thema, für das sich beide interessieren, sei es Fußball oder Ballett, Kunst oder Formel I, Mode oder Wintergärten oder viele andere Bereiche.

Doch Vorsicht! Wer Freundschaft zu Kollegen unterhält, muss sich auch auf Neid, Interessenkollisionen und Enttäuschungen einstellen. Berufliche und private Themen sollten möglichst getrennt gehalten werden. Zudem sollte man darauf achten, dass sich der Freundeskreis nicht ausschließlich aus Kollegen zusammensetzt. Wie so oft scheint auch hier ein gesundes Mittelmaß angebracht zu sein.


Quelle: Coach Academy

den 10/02/2015

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