Das UFZ
Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ hat sich mit seinen 1100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als internationales Kompetenzzentrum für Umweltwissenschaften einen hervorragenden Ruf erworben. Wir sind Teil der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands – der Helmholtz- Gemeinschaft. Unsere Mission: Wir forschen für eine Balance zwischen gesellschaftlicher Entwicklung und langfristigem Schutz unserer Lebensgrundlagen – für eine nachhaltige Entwicklung.
Die Stelle
Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) sind eine heterogene Stoffgruppe weit verbreiteter, gemeinsam auftretender Umweltkontaminanten. Obwohl einige wenige bekannte PFAS in der EU verboten wurden, bleiben alle Umweltkompartimente weiterhin belastet. Aufgrund richtwertübersteigender PFAS-Konzentrationen in Regenwasser, Oberflächengewässern und Böden wird angenommen, dass die planetare Belastungsgrenze für PFAS bereits überschritten ist. Weltweit mangelt es an effektiven Lösungen zur Entfernung von PFAS aus der Umwelt, sowie aus Bevölkerungsgruppen in Regionen mit hoher Belastung.
Dieses Promotionsprojekt ist eines von vier Teilprojekten im UFZ-PhD-College-PSOL-Projekt „Solutions for exceeded planetary boundaries: Novel technologies to remove PFAS from the environment“. In einem unterstützenden und dynamischen Austausch arbeiten Sie gemeinsam mit drei weiteren Doktorand*innen an diesem Projekt, welches von einem interdisziplinären Team aus Chemiker*innen, Toxikolog*innen, Ingenieur*innen sowie Sozialwissenschaftler*innen betreut wird.
Das Forschungsprojekt analysiert, wie Unsicherheit, Zeitlichkeit und Umweltgerechtigkeit im PFAS-Diskurs und in politischen Entscheidungsprozessen behandelt werden, und leistet einen Beitrag zur Entwicklung antizipatorischer Governance-Ansätze für den Umgang mit PFAS als schleichender Umweltkrise. Ein Fokus liegt dabei auf der Antizipation und Aushandlung gesellschaftlicher Zielkonflikte zwischen PFAS-Mitigation und Kreislaufwirtschaft.
Das Promotionsprojekt wird von Dr. Josef Kaiser als erstem UFZ-Betreuer, Dr. Jessica Stubenrauch als zweiter UFZ-Betreuerin und Prof. Sina Leipold als erster universitärer Betreuerin (Friedrich-Schiller-Universität Jena) betreut.
Ihre Aufgaben
1. Erstellung eines Überblicks über politische und rechtliche Rahmenbedingungen sowie Instrumente zur PFAS-Kontamination und -Beseitigung
2. Analyse von Stakeholder-Narrativen zur bestehenden und geplanten PFAS-Governance mit besonderem Fokus auf Aspekten der Unsicherheit, Zeitlichkeit und Umweltgerechtigkeit
3. Durchführung einer Fallstudie zu einem PFAS-Beseitigungsprojekt in Deutschland in enger Kooperation mit den anderen Doktorand*innen der PSOL-Kohorte, insbesondere zur Untersuchung von Stakeholder-Narrativen bezüglich PFAS-Risiken, Minderungs- und Beseitigungsstrategien, Verantwortlichkeiten sowie Kreislaufwirtschaftspraktiken
4. Organisation und Durchführung eines Forschungsworkshops mit Stakeholdern und Kohortenmitgliedern zur kritischen Reflexion der identifizierten Narrative, zur Identifikation regulatorischer Lücken und zur gemeinsamen Entwicklung von Politikoptionen, die Unsicherheit, Zeitlichkeit und Gerechtigkeit im PFAS-Management adressieren
5. Beitrag zur Theorieentwicklung von Diskursen und Narrativen im Kontext antizipatorischer Governance-Ansätze
6. Verfassen von Fachartikeln für begutachtete Zeitschriften in Zusammenarbeit mit der Forschungsgruppe und internationalen Partnern
7. Zielgruppengerechte Kommunikation und Verbreitung der Forschungsergebnisse, z. B. an Privatwirtschaft, öffentlichen Sektor und Zivilgesellschaft
Wir bieten
8. Eine hervorragende Betreuung und eine optimale fachliche und überfachliche Qualifizierung durch unser Graduiertenprogramm HIGRADE
9. Die Freiheit, selbst die anspruchsvollsten Herausforderungen zwischen Grundlagenforschung und praktischer Anwendung zu meistern
10. Die Chance, in interdisziplinären, internationalen Teams zu arbeiten und von vielfältigen Perspektiven zu profitieren
11. Eine erstklassige Einbindung in nationale und internationale Forschungsnetzwerke, um gemeinsam an globalen Herausforderungen zu arbeiten
12. Exzellente Forschungsinfrastruktur und Forschungsdatenmanagement, um Ihre Arbeit optimal zu unterstützen
13. Vielfältige Angebote zur Vereinbarkeit von Careaufgaben und Beruf durch unser Familienbüro
14. Kompetente Unterstützung und Beratung für internationale Kolleg*innen zum Ankommen am UFZ durch das ‚International Office‘
15. Jahressonderzahlung, vermögenswirksame Leistungen sowie bezuschusstes Deutschland-Job-Ticket
16. Einen Arbeitsplatz in einer pulsierenden Region mit hoher Lebensqualität und sozialer und kultureller Vielfalt
Ihr Profil
17. Hochschulabschluss (Master, Diploma) in Politik-/Sozialwissenschaften, Humangeography oder Naturressourcenmanagement, Umwelt-/Nachhaltigkeitswissenschaften oder vergleichbaren Feldern mit starkem Fokus auf sozialwissenschaftlichen Fragestellungen
18. Sehr gute deutsche und englische Sprachkenntnisse in Wort und Schrift (CEFR C1 oder höher)
19. Vorherige Auseinandersetzung mit Theorien und Konzepten aus den Bereichen Narrative/Diskurse/Storytelling
20. Ausgeprägte soziale Kompetenzen und die Bereitschaft zur engen Zusammenarbeit mit den anderen Mitgliedern des Doktorandenkollegs
21. Ausgezeichnete Teamfähigkeit in einem multidisziplinären und internationalen Team
22. Bereitschaft, Forschungsergebnisse in Fachzeitschriften und auf wissenschaftlichen Konferenzen zu veröffentlichen und vorzustellen
23. Erfahrung in einem oder mehreren der folgenden Forschungsbereiche ist von Vorteil: Governance von Umweltverschmutzung, adaptive Governance-Ansätze, Unsicherheit und Zeitlichkeit in der Umweltpolitik oder Kreislaufwirtschaft
Um eine faire Auswahl zu gewährleisten, reichen Sie Ihre Bewerbung bitte über unser Online-Portal mit Ihrem Motivationsschreiben und Lebenslauf (ohne Foto, Altersangabe und Angaben zum Familienstand), ein Beispiel Ihrer wissenschaftlichen Arbeit (z. B. Masterarbeit), Kopien relevanter Zeugnisse und Leistungsnachweise sowie Kontaktdaten von zwei Referenzpersonen (Referenzschreiben sind nicht erforderlich) ein.