Mit den beiden Militärgefängnissen "Fort Zinna" und "Brückenkopf" sowie dem Reichskriegsgericht
entwickelte sich Torgau während des Zweiten Weltkrieges zum Zentrum der nationalsozialistischen
Militärjustiz und ihres Strafvollzugs im besetzten Europa. In Torgau waren Deserteure, Befehlsverweigerer und
Angehörige des Widerstands in Haft. Nach dem Ende des Krieges richtete die sowjetische Geheimpolizei in
Torgau die beiden sowjetischen Speziallager Nr. 8 und Nr. 10 ein. In den Lagern waren Deutsche und
Sowjetbürger eingesperrt, die zum Teil von sowjetischen Militärtribunalen verurteilt waren. Die DDR-
Volkspolizei nutzte das Gefängnis "Fort Zinna" bis 1990 für den Strafvollzug. Auch politische Gefangene waren
hier inhaftiert. Bis 1975 war in Torgau zudem ein Jugendgefängnis eingerichtet.
An die Geschichte dieses Ortes mit seiner vielschichtigen Vergangenheit und mit seinen unterschiedlichen
Verfolgungskontexten erinnert der Erinnerungsort Torgau als Arbeitsstelle der Stiftung Sächsische
Gedenkstätten. Im Mittelpunkt der Arbeit des Erinnerungsortes Torgau stehen die Aufarbeitung der
Justizverbrechen in den Diktaturen und die Würdigung des mutigen Handelns derer, die sich gegen Krieg und
Diktatur stellten.
Zum nächstmöglichen Zeitpunkt, idealerweise zum 1. Februar 2026, suchen wir zunächst befristet eine/n
Referenten / Referentin (m/w/d)
für Vermittlungs- und Öffentlichkeitsarbeit
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