Im Fachbereich Medizin der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und in der Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH (UKGM), Standort Gießen, ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt die
W3-Professur für Neurologie
unter Beachtung des § 67 Abs. 7 Hessisches Hochschulgesetz (HessHG) zu besetzen; es gelten die Einstellungsvoraussetzungen nach § 68 HessHG.
Mit der Professur ist die Leitung der Klinik für Neurologie verbunden.
Aufgaben:
Sie vertreten das Fach Neurologie in Forschung, Lehre und Krankenversorgung in voller Breite. Im Bereich der klinischen Versorgung fokussieren Sie sich insbesondere auf zerebrovaskuläre Erkrankungen. Vorrangiges Ziel ist hierbei ein weiterer Ausbau der interventionellen Schlaganfalltherapie und eine damit einhergehende Verbesserung der Therapieergebnisse.
Relevante Forschungsschwerpunkte außerhalb der neurovaskulären Medizin können im Bereich der entzündlichen ZNS-Erkrankungen und/oder in der Neuroonkologie liegen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Entwicklung translationaler Tiermodelle. In diesem Zusammenhang sollen bereits bestehende Kooperationen – z. B. mit dem Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim – genutzt werden.
Weiterhin wird eine standortübergreifende patientenorientierte klinische Forschung und die Initiierung von sowie Beteiligung an gemeinsamen, auch standortübergreifenden, klinischen Studien erwartet. Diese werden durch die am Fachbereich angesiedelte Außenstelle des Koordinierungszentrums für Klinische Studien Marburg (KKS) unterstützt.
Eine enge Forschungskooperation der intensivmedizinischen Einheit der Klinik für Neurologie in den Bereichen Neuroradiologie, Neurochirurgie und Neuropathologie sowie digitaltechnologisch mit dem Institut für Medizinische Informatik und der Big-Data-Initiative des MIRACUM-Konsortiums wird erwartet.
Im Bereich der klinischen Versorgung gehört neben der kompetenten Leitung der Neurointensivmedizin mit intensivmedizinischer Akutversorgung auch die Diagnostik und Behandlung entzündlicher und degenerativer Erkrankungen des zentralen Nervensystems sowie neuromuskulärer Krankheitsbilder zu Ihren Kernaufgaben.
Auch im interdisziplinären neuroonkologischen Zentrum betreuen Sie Patientinnen und Patienten (m/w/d) mit entsprechenden Erkrankungen.
Alle mit der Professur zusammenhängenden Aufgaben in der Krankenversorgung werden seitens des UKGM geregelt.
Ihre Lehrverpflichtung umfasst insbesondere eine Beteiligung an den Vorlesungen in Neurologie und Neurochirurgie, die Seminarveranstaltungen zum Querschnittsfach Q11 und die Mitwirkung am Wahlfach „Radiologie und interventionelle Therapie“ für den Bereich Neurologie.
Sie sollen sich außerdem aktiv in bestehende Forschungsverbünde einbringen sowie selbstständig Forschungsprojekte, neue Verbünde und Vernetzungen organisieren. Die Bereitschaft zur aktiven Gestaltung und Kooperation im Rahmen der universitären Schwerpunkt- und Potentialbereiche sowie der Akzentbereiche des Fachbereichs Medizin wird erwartet.
Die Mitarbeit im Gießener Graduiertenzentrum Lebenswissenschaften (GGL), im strukturierten Promotionsprogramm (JLU TRAINEE) und im Clinician Scientist-Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses (JLU CAREER) wird ebenfalls erwartet.
Eine Integration von Genderaspekten in Forschung, Lehre und Krankenversorgung ist ausdrücklich erwünscht.
Die Universitäten Gießen und Marburg haben mit der Technischen Hochschule Mittelhessen eine Forschungsallianz gegründet (Forschungscampus Mittelhessen), in deren Rahmen die beiden Fachbereiche Medizin eine strukturierte Kooperation auf der Basis abgestimmter Schwerpunkte praktizieren. Von den Bewerberinnen/Bewerbern wird entsprechend die Bereitschaft zur hochschul- und fachbereichsübergreifenden Kooperation und Mitarbeit in Verbundprojekten erwartet. Insbesondere werden eine standortübergreifende patientenorientierte klinische Forschung und die Beteiligung an gemeinsamen klinischen Studien vorausgesetzt.
Voraussetzungen:
Vorausgesetzt werden neben einem abgeschlossenen Hochschulstudium der Medizin die für die Erfüllung der Aufgaben gem. § 67 Abs. 1 HessHG erforderliche Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, die in der Regel durch eine herausragende Promotion nachgewiesen wird, sowie einschlägige zusätzliche wissenschaftliche Leistungen (nachgewiesen z. B. durch eine Habilitation oder in Form international sichtbarer, fachspezifischer Publikationen in ausgewiesenen nationalen und internationalen Zeitschriften).
Sie verfügen zudem über international ausgewiesene Expertise im Bereich der Neurologie.
Der Nachweis der Anerkennung als Fachärztin bzw. Facharzt (m/w/d) für Neurologie wird ebenso vorausgesetzt wie die entsprechende Weiterbildungsermächtigung. Leitungserfahrungen sind von Vorteil.
Darüber hinaus werden Erfahrungen in der Koordination wissenschaftlicher Projekte in interdisziplinären Netzwerken sowie Erfolge in der eigenständigen Einwerbung (und Leitung) von Drittmittelprojekten (vorzugsweise DFG, BMFTR, EU) vorausgesetzt.
Des Weiteren ist der Nachweis einer besonderen pädagogischen Eignung erforderlich, um das Fachgebiet Neurologie in der akademischen Lehre mit großem Engagement in seiner vollen Breite vertreten zu können.
Bei Überschreitung der grundsätzlichen Altersgrenze von 50 Jahren setzt die Begründung eines Beamtenverhältnisses gem. § 66 Abs. 3 Satz 2 und 3 HessHG i. V. m. § 11 Hessische Laufbahnverordnung (HLVO) ein besonderes dienstliches Interesse voraus.
Die JLU begrüßt qualifizierte Bewerbungen unabhängig von biologischem und sozialem Geschlecht (m/w/d), Behinderung, Nationalität, ethnischer und sozialer Herkunft, Religion, Weltanschauung, Alter sowie sexueller Orientierung und Identität.