Am Institut für Molekularbiologie und Tumorforschung in Marburg ist die Stelle eines/r Doktoranden/in zu besetzen. Das zentrale Interesse der Arbeitsgruppe von Frau Dr. Jacqueline Mermoud liegt in der Untersuchung der molekularen Wirkungsweise von Chromatinproteinen und deren Rolle in der Regulation des Säugergenoms, sowohl in physiologischen wie auch in pathophysiologischen Zusammenhängen. Das Labor befindet sich in einem der Zentren für epigenetische Forschung in Deutschland, der Philipps-Universität, die mehrere Chromatin-Forschungslabore vereint und so zahlreiche Möglichkeiten zum Ideenaustausch und zur Ausbildung bietet. Die Verpackung der DNA in Chromatin reguliert die DNA-Zugänglichkeit und damit Transkription, Replikation und DNA-Reparatur. ATP-abhängige Chromatin-Remodeller können die Zugänglichkeit durch Veränderung von Nukleosomen modulieren und spielen damit eine zentrale Rolle in allen DNA-abhängigen Prozessen. Das Mermoud Labor arbeitet an einem Remodeller namens SMARCAD1, dessen Bedeutung dadurch unterstrichen wird, dass heterozygote Mutationen im diesem Gen Entwicklungsstörungen verursachen und zu Krankheiten wie Adermatoglyphia, Huriez-und Basan-Syndrom führen. Diese manifestieren sich in einem stark erhöhten Krebsrisiko, dem angeborenen Verlust von Fingerabdrücken und anderen Symptomen. Die molekularen und zellulären Folgen dieser Mutationen sind bisher nicht bekannt, aber wir konnten zeigen, dass SMARCAD1 zur Regulation vonHeterochromatin und Retrotransposons beiträgt. Unter anderem sehen wir bei Fehlendes SMARCAD1 Enzymes einen Verlust von Methylierungen an DNA und Histonen. Ein essentieller Prozess der zur Erhaltung der zellulären Identität in jeder Zelle beiträgt ist die Vererbung von Modifikationen der DNA und der Histone bei der Genomverdoppelung während der Replikation. Unsere Vorarbeiten führen zu der Hypothese, dass SMARCAD1 eine zentrale Rolle bei der Vererbung von DNA Methylierung spielt. In dem PhD Projekt sollen nun die genauen Mechanismen herausgearbeitet werden, um neue Erkenntnisse über die Erhaltung der epigenetischen Stabilität zu gewinnen. Dies wird einen wichtigen Beitrag zum besseren Verständnis der Vererbung epigenetischer Information während normaler und veränderter Zelldifferenzierung leisten. Aufgaben Experimentelle Mitarbeit (Planung, Durchführung und Auswertung) in einem von der DFG geförderten Forschunsprojekt (Untersuchungen zur Vererbung von DNA Methylierung) Neben Standardtechniken der Molekularbiologie, Zellbiologie und Biochemie werden genomweite Methoden (z.B. für DNA Methylierung, Transkriptom via RNA-seq, Chromatinzugänglichkeit via ATAC-seq, ChIP-seq), Massenspektrometrie und Mikroskopie zur Anwendung kommen, ebenso Bioinformatische Analysen. Forschung in Säugerzellen. Modelle umfassen embryonische Stammzellen und differenzierte Zellen: Wildtyp und verschiedene Mutanten, teils zu etablieren, teils schon vorhanden. Weiters arbeiten wir mit menschlichen Hautzellen und wollen 3D Kulturen erzeugen. Regelmäßige Präsentationen (eigene Ergebnisse, Journal Club etc.), Publikation der Ergebnisse und Betreuung von Mitarbeiter/innen Kollaboration mit in-und ausländischen Arbeitsgruppen Master-Abschluss in (Molekular-) Biologie, Humanbiologie oder verwandten Fächern praktische Erfahrung mit allgemeinen Arbeiten im Labor sind essentiell, (z.B in Molekularbiologie, Zellbiologie, Biochemie oder Molekulargenetik) Vorkenntnisse zu den Themenfeldern Chromatinregulation und / oder Bioinformatik sind ein Bonus Ausgeprägte Team und Kommunikationsfähigkeit hohes Engagement, zuverlässige Arbeitsweise und Freude an Grundlagenforschung Optimale wissenschaftlichen Entfaltung bei der Bearbeitung eines hoch aktuellen Forschungsgebietes. modern ausgestattete Arbeitsplätze, Zugang zu anspruchsvollen Technologien und eine exzellente Forschungsinfrastruktur (www.uni-marburg.de/de/fb20/forschung/corefacilities) Zusammenarbeit und reger Austausch mit Partnern im In-und Ausland vielschichtige Unterstützung bei der Weiterentwicklung Ihres wissenschatlichen Profils / soft skills dynamisches Lebensumfeld in der schönen Universitätsstadt Marburg Drittmittelförderung für 3 Jahre