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Vorstellungsgespräch – Ablauf und häufige Fragen

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Bewerbungsgespräch

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Sie wurden zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen? Herzlichen Glückwunsch! Sie haben also den Personalverantwortlichen mit Ihrer Bewerbung überzeugt. Doch im Bewerbungsgespräch lauern einige Fettnäpfchen und Hindernisse. Außerdem sollten Sie sich gut auf das Gespräch vorbereiten. Machen Sie sich im Vorfeld also mit den wichtigsten Unternehmensdaten vertraut.


Was ziehe ich zum Vorstellungsgespräch an?


Es versteht sich von selbst, dass Sie nicht in Ihrer legeren Freizeitkleidung zum Bewerbungsgespräch gehen. In einigen Kreativberufen können Sie sich zwar lockerer kleiden, für die meisten Bewerbungsgespräche gilt aber für Frauen: gedeckte Farben, kein tiefes Dekolleté, wenig Schmuck und dezentes Makeup. Männer sollten ebenfalls gepflegt erscheinen. Für konservative Berufe wie beispielsweise im Bankwesen gelten noch strengere Regeln. Herren sollten einen Anzug tragen und Frauen erscheinen im Kostüm und ziehen selbstverständlich Strumpfhosen an. Die Kleidung gehört zu dem ersten Eindruck, den der Personalverantwortliche von Ihnen hat. Ungebügelte Hemden oder Laufmaschen in der Strumpfhose könnten auf einen unordentlichen Charakter schließen.

Auch die Körpersprache ist wichtig: Sitzen Sie gerade und Ihrem Gesprächspartner zugewandt. Wenn Sie nicht wissen, wo Sie Ihre Hände platzieren sollen, legen Sie sie einfach auf die Tischplatte.


Wie läuft ein Vorstellungsgespräch ab?


Normalerweise werden Sie zunächst vom Personalverantwortlichen begrüßt. Um Ihnen die Nervosität zu nehmen, fragen viele zuerst, wie die Anfahrt war. Vorsicht: Damit will der Personaler die Stimmung lockern und etwas Small-Talk betreiben. Begehen Sie nicht den Fehler und lassen sich stundenlang über die Unzuverlässigkeit der öffentlichen Verkehrsmittel und über das schlechte Wetter aus. Eine kurze und positive Antwort genügt. Üblich ist es auch, dass der Personaler ein wenig über das Unternehmen informiert. Wenn Sie sich ausreichend vorbereitet haben, werden Sie hier einige bekannte Fakten hören. Lassen Sie den Gesprächspartner ausreden und hören Sie aufmerksam zu. Danach werden Sie häufig zu einer kleinen Selbstpräsentation aufgefordert. Erklären Sie hier Ihren beruflichen Werdegang mit den wichtigsten Stationen. Vermeiden Sie aber, lediglich Ihren Lebenslauf vorzutragen, sondern heben Sie Projekte und Stationen hervor, die für die ausgeschriebene Stelle relevant sind. In großen Unternehmen ist es keine Seltenheit, dass Sie einem Gremium von sechs oder mehr Personen begegnen.


Welche Fragen werden im Vorstellungsgespräch gestellt?


Auch wenn jedes Bewerbungsgespräch anders abläuft - an einigen Standardfragen kommt der Bewerber nicht vorbei. Wir zählen hier die gängigsten Fragen auf und geben ein paar Tipps zur Beantwortung.


Warum sollten wir uns für Sie entscheiden?


Hier wollen die Personalverantwortlichen in erster Linie wissen, ob der Bewerber fachlich für die Stelle geeignet ist. Darüber hinaus sollen Sie auch Ihre Motivation für den Job darlegen. Schließlich interessiert den potenziellen neuen Arbeitgeber auch, ob Sie persönlich in das neue Team passen. Fangen Sie nicht an zu schwafeln, sondern erläutern Sie konkret, welche Fähigkeiten Sie mitbringen, warum Sie sich gerade für diese Stelle interessieren und was Ihre Persönlichkeit ausmacht.


Meinen Sie, dass Ihre fachliche Kompetenz ausreichend für den Job ist?


Diese Frage ist stellvertretend für sogenannte „Stressfragen“. Mit ihnen will der Personaler Ihre Stresstoleranz austesten. Lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen und entkräften Sie die hier versteckten Vorwürfe mit Aussagen zu ihren Qualifikationen. Auch wenn einige dieser Stressfragen unter die Gürtellinie gehen – sie sind kein persönlicher Angriff, sondern sollen dem Personalverantwortlichen mehr über Ihre Persönlichkeit verraten.


Haben Sie ein Vorstrafenregister?


Diese Frage soll exemplarisch für unerlaubte Fragen im Bewerbungsgespräch stehen. Nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz aus dem Jahr 2006 sind Fragen, die auf die Intim- und Privatsphäre des Bewerbers zielen, verboten. Ausnahmen wie beispielsweise Fragen zur Konfession bei einer kirchennahen Organisation gibt es nur, wenn sie sich direkt auf die Arbeitsposition beziehen. Auch die Frage nach dem Vorstrafenregister ist für Positionen mit einem besonderen Vertrauensverhältnis erlaubt. Arbeitgeber dürfen aber in keinem Fall Frauen nach einer bestehenden oder geplanten Schwangerschaft fragen. Bereiten Sie sich auf derartige Fragen vor, bleiben Sie gelassen und reagieren Sie nicht zu heftig. Im Zweifel können Sie hier auch auf eine höflich vorgetragene Notlüge zurückgreifen.


Nennen Sie mir Ihre Stärken und Schwächen!


Diese Frage ist besonders beliebt. Ein Tipp: Verknüpfen Sie Ihre Stärken mit einem konkreten Beispiel. Entnehmen Sie die praxisnahen Beispiele einfach aus Ihrem Lebenslauf. Schwieriger wird es allerdings, die eigenen Schwächen darzustellen. Viele greifen auf Standardantworten zurück wie Ungeduld oder Perfektionismus. Natürlich sollte sich die Schwäche auch indirekt als Stärke erweisen, bleiben Sie aber ehrlich und geben Sie Schwächen zu. Sie wirken sonst überheblich. Seien Sie aber nicht so ehrlich, indem Sie sagen, Sie seien faul und unpünktlich. Der Mittelweg: Suchen Sie sich eine Schwäche aus und erklären Sie gleich darauf, wie Sie das in den Griff bekommen wollen.


Haben Sie noch Fragen?


Diese Frage wird meist am Ende des Gesprächs gestellt. Hier haben Sie die Gelegenheit, offene Fragen zu klären. Wir empfehlen, schon vor dem Gespräch, entsprechende Fragen zu formulieren. Einige davon werden sicherlich bereits im Bewerbungsgespräch geklärt. Fragen wie „wie viel Urlaub steht mir zu?“ oder „wie lang ist die Mittagspause?“ sind tabu. Damit signalisieren Sie dem Gesprächspartner, dass Ihnen Ihre Freizeit wichtiger ist als der Beruf. Fragen Sie beispielsweise nach Ihren genauen Aufgabengebieten und wie die Einarbeitungszeit gestaltet wird. Sie können aber ihrerseits auch provokante Fragen stellen, beispielsweise, warum die Stelle ausgeschrieben ist und warum der Vorgänger gegangen ist. Auf diese Weise können Sie sich ein gutes Bild über das Arbeitsklima machen.


Was mache ich nach dem Vorstellungsgespräch?


Die Nachbereitung gehört genauso wie eine gründliche Vorbereitung zu jedem Bewerbungsgespräch dazu. Sie könnten sich beispielsweise einen Tag nach dem Gespräch bei dem Personalverantwortlichen per E-Mail bedanken und noch einmal Ihr Interesse für die Stelle bekunden. Damit signalisieren Sie Ihre Motivation für die ausgeschriebene Stelle. Wenn Sie eine Absage erhalten, können Sie auch ruhig fragen, woran es gelegen hat. Diesen Punkt können Sie dann für die nächste Bewerbung optimieren.

den 05/12/2014

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